|
20.2.2023
Forschung und Dialog für den gesellschaftlichen Wandel
Einen Baum zu fällen, geht relativ rasch vonstatten; damit ein Baum groß und stark wird, benötigt er Zeit und Raum.
Seit die ksœ im Juni 2020 vom Beschluss eines „Total-Relaunches“ seitens der Österreichischen Bischofskonferenz getroffen wurde und ca. 1 Jahr später auf Grundlage eines neuen Statuts den Prozess ihrer Neuaufstellung startete, mehren sich Anfragen zu neuen oder erneuert fortgeführten Veranstaltungen, Bildungs- und Beratungsangeboten, öffentlichen Stellungnahmen und sozialethischen Expertisen zu gesellschaftlichen Themen etc. Das ist zunächst einmal erfreulich: Man erwartet etwas von der ksœ; sie wird geschätzt und gebraucht; sie ist von Bedeutung. Und das ist zugleich eine positive Herausforderung. Gleichwohl ist daran zu erinnern, dass nachhaltige Entwicklungen Zeit und Freiräume brauchen: zur gründlichen Wahrnehmung aktueller Herausforderungen und konkreter Aufgabenstellungen (sehen), zur Sondierung und Entwicklung zeitgemäßer und innovativer Antworten darauf (urteilen) sowie zu deren Umsetzung und Konsolidierung (handeln) – und das womöglich in mehreren zyklischen Durchgängen.
Neben anderen neuen Projekten haben wir uns entschlossen, den ksœ-Blog zu reaktivieren, primär im Sinne von „Werkstatt-Berichten“ aus der ksœ: An welchen Themen und Projekten wird gerade schwerpunktmäßig gearbeitet? Was sind vorzeigbare (Zwischen-)Ergebnisse? … Dieser nach einer längeren Pause erste Blog-Beitrag soll ein Zwischenbericht über die aktuelle ksœ-Entwicklung sein:
Im Zentrum die Menschen, die in der ksœ arbeiten: Langsam aber stetig formiert sich ein neues Team unter meiner Leitung. Christina Diewok hat seit Herbst 2021 nicht nur die administrativen Agenden übernommen, sondern beteiligt sich auch aktiv an strategischen und inhaltlichen Prozessen. Letzteres gilt natürlich auch für Juliane Fink und Emma Jelenz, die seit Herbst 2022 v.a. für den medialen Außenauftritt der ksœ verantwortlich zeichnen: angefangen von der runderneuerten Website über Social Media-Kanäle bis hin zu laufender Pressearbeit und einer regelmäßigen Podcast-Reihe, die ab Mai unter dem Titel „361° – Sozialkompass“ zum ersten Schwerpunkt-Thema „Arbeit“ on air gehen soll. Seit Februar verstärkt Sebastian Thieme als wissenschaftlicher Referent (für Ökonomie) erneut unser Team (Er arbeitete bereits vor einigen Jahren im Rahmen eines einjährigen „Schasching-Fellowships“ an der ksœ.); er wird schwerpunktmäßig zu alternativen, zeitgemäßen Konzepten von gesellschaftlichem Wohlstand und deren Instrumentalisierung für innovative Gesellschaftspolitik forschen. (Noch) aus der Ferne zugeschaltet ist Michael Hölzl, (politischer) Theologe und praktischer Philosoph an der Universität Manchester. Für die Reinigung unseres technisch etwas aufgerüsteten Büros am alten Standort zeichnet weiterhin Agata Chuchrowska verantwortlich, und dankbar sind wir überdies für die anhaltend treue ehrenamtliche Mitarbeit von Andrea Haslinger in der Betreuung unserer Bibliothek sowie von Günter Klingenbrunner in der Pflege unseres Zeitschriftenbestands. Die Entwicklung unseres Teams ist damit noch nicht abgeschlossen, in der weiteren Profilierung aber derzeit noch offen.
Im neuen ksœ-Statut ist der Kernzweck der ksœ nahezu unverändert festgehalten: „Erforschung und Verbreitung der Katholischen Soziallehre“ sowie „Förderung ihrer Anwendung in Politik und Gesellschaft“. Die Umsetzung dieser Aufgaben soll sich nach eingehenden Beratungen und Sondierungen im Zuge des Relaunch-Prozesses in Hinkunft verstärkt auf „Forschung und Dialog“ (anstelle von „Bildung und Beratung“) fokussieren. Neu in der Schwerpunktsetzung und formalen Strukturierung unserer inhaltlichen Arbeit ist die Unterstützung durch einen multidisziplinär und hochkarätig besetzten Wissenschaftlichen Beirat im Sinne kritischer Beratung und Begleitung, Vernetzung mit wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Akteuren sowie Integration in laufende soziale und politische Prozesse. Die ksœ soll sich so zu einer gesellschaftspolitischen Denkfabrik auf Basis der Katholischen Soziallehre sowie weltanschaulich offenen politischen Dialog-Plattform zugunsten eines guten Zusammenlebens aller entwickeln. Zu diesem Dialog-Auftrag zählen freilich auch die Entwicklung und Umsetzung von zeitgemäßen und breit gefächerten Bildungsformaten über die Inhalte und Ergebnisse unserer Forschungstätigkeit.
Noch ist der neue ksœ-Baum jung und klein. Aber der Boden ist gelockert und bereitet für ein nachhaltiges und hoffentlich starkes Wachstum in die Tiefe, Höhe und Weite.